Sand ins Hirn
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Sand ins Hirn
Episode 2 | Betrugmaschen
Ich habe mich tief in die Welt der Betrüger eingegraben, um ihre Tricks aufzudecken. Gemeinsam gehen wir auf Spurensuche und lüften die Geheimnisse hinter den gängigsten Betrugsmaschen. Von falschen Polizisten bis zu Anlagebetrügern – ich lasse kein Detail aus. Lass uns gemeinsam die Täter überführen und dich vor ihren Machenschaften schützen
Quellen:
Beobachter.ch
bonn.polizei.nrw
bsi.bund.de
Verbraucherzentrale.de
bka.de
polizei.nrw
koeln.polizei.nrw
polizei.brandenburg.de
lka.polizei.nrw
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Mertens. Hallo?
>> Falscher Polizist:Hallo Herr Mertens, Kriminalhauptkommissar Steinbrecher von der Polizei Oberhausen hier.
>> David:Oha, was will denn die Polizei von mir?
>> Falscher Polizist:Herr Mertens, bitte erschrecken sie nicht. Im Grunde ist nichts Schlimmes passiert. Ich rufe sie nur an, um ihnen mitzuteilen, dass wir in ihrer Siedlung am Grafenbusch eine Einbrecherbande auf frischer Tat ertappt haben.
>> Herr Mertens:Ich hoffe doch, dass die jetzt im Gefängnis sind, oder? Ÿousand?
>> Falscher Polizist:Ja, mit dem Gefängnis geht das nicht so schnell. Wir haben aber drei von den fünf Tatverdächtigen festnehmen können. Zwei sind in Richtung des Gasometers geflohen und nach wie vor sind die Heid auf der Flucht.
>> Herr Mertens:Immerhin kriegen jetzt ein paar von denen ihre Strafe. Danke, dass sie mich angerufen haben, Herr Steinbrecher.
>> Falscher Polizist:Gerne, dafür sind wir ja da. Die Sache ist nur, dass wir bei den Festgenommenen eine Notiz mit Adressen gefunden haben. Und ihre Adresse ist auch mit aufgeführt.
>> Herr Mertens:Oh nein. Dann werde ich heute alle meine Türen verschließen und die Rolle hinunterlassen. Nicht, dass die Leute nur in mein Haus kommen.
>> Falscher Polizist:Na, darüber wollte ich mit ihnen sprechen. Uns liegt natürlich viel daran, ihr Eigentum zu schützen. Deshalb sollten sie Ihre Wertgegenstände bei uns in Verwahrung geben.
>> Herr Mertens:Herr Steinbrecher, glauben sie wirklich, dass sie heute bei mir einbrechen? Also langsam kriege ich Angst. Wissen sie, ich bin nicht mehr der Jüngste und lebe seit kurzem allein.
>> Falscher Polizist:Herr Mertens, ich kann verstehen, dass das für sie beängstigend ist. Glauben sie mir. Wir suchen weiter nach den Flüchtigen. Haben sie denn Wertgegenstände im Haus?
>> Herr Mertens:Ja, deshalb habe ich ja Angst, dass es mein erspartes. Ich habe mehrere Euro hier und auch noch den Schmuck von meiner verstorbenen Ehefrau.
>> Falscher Polizist:Herr Mertens, wir sind da, um zu helfen. Ich schicke ihnen gleich meinen Kollegen von der Kriminalpolizei vorbei. Packen sie bis dahin alles von Wert in einen Beutel, den sie meinem Kollegen überreichen. Der nimmt die Tasche dann an einem sicheren Ort in Verwahrung.
>> Herr Mertens:Hm, ich weiß ja nicht. Ja, ich Ruf, glaube ich lieber nochmal kurz meine Tochter an.
>> Falscher Polizist:Herr Mertens, dafür bleibt keine Zeit. Wir müssen noch andere Leute anrufen und mein Kollege muss die Adressen anfahren.
>> Herr Mertens:Ja, gut. Ja, ich kann ihnen ja vertrauen. Immerhin sind sie ja von der Polizei, ne?
>> Falscher Polizist:Genau, Herr Merns, ich bleibe auch bei ihnen am Telefon. Legen sie nicht auf. Parallel informiere ich meinen Kollegen, den Herrn Beck. Der kommt dann zu ihnen, ja?
>> Herr Mertens:Okay. So machen wir es.
>> Falscher Polizist:Gut, mein Kollege ist jetzt unterwegs zu ihnen. Packen Sie Ihre Sachen.
>> David:Sand ins Hirn. Der Podcast, um leeren Platz in deinem Kopf zu füllen. Triviales Wissen, präsentiert von David. Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Episode von Sand ins Hirn. Heute möchte ich mit euch über Betrugsmaschen sprechen, die regelmäßig dazu führen, dass Menschen um ihre gesamten Ersparnisse gebracht werden. Erst einmal erzähle ich von bekannten Betrugsmaschen wie z.B. falsche Polizeibeamte. Zum Schluss habe ich aber noch eine Betrugsmasche vorbereitet, die die meisten von euch wahrscheinlich noch nicht kennen. Dranbleiben lohnt sich also. Und zum Ende skippen ist nicht cool. Die paar Minuten werdet ihr die Spannung schon aushalten. Zu Anfang habe ich versucht, ein kurzes Telefonat zu simulieren, das eine Variante der Betrugsmasche falsche Polizeibeamte darstellen soll. Natürlich bin ich kein Schauspieler und dementsprechend fremdschambehaftet ist dieser Einspieler auch. Aber egal. In der Realität sind solche Gespräche natürlich deutlich länger und ausgeklügelter. Aber um das Vorgehen dahinter zu verstehen, reicht's. Denn die Betrüger nutzen geschickt verschiedene Elemente, um an euer Geld zu kommen. Beispielsweise nutzen sie die Autorität der Polizei aus. Für die meisten ist ein Anruf von der Polizei nicht alltäglich. Dadurch ist man dann schon ein bisschen überrumpelt. Wenn dann aber auch noch die Polizei mitteilt, dass in unmittelbarer Nähe zur eigenen Adresse ein Einbruch passiert ist, kommt zum überrumpelt sein auch noch Angst hinzu. Das rationale Denken setzt ein Stück weit aus. Man ist empfänglicher für Manipulationen und trifft Entscheidungen, die man in einem anderen Gemütszustand so vielleicht nicht getroffen hätte. Hierfür gibt es einen Oberbegriff Social Engineering. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik schreibt beim Social Engineering werden menschliche Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Angst oder Respekt vor Autorität ausgenutzt, um Personen geschickt zu manipulieren. Cyberkriminelle verleiten das Opfer auf diese Weise beispielsweise dazu, vertrauliche Informationen preiszugeben, Sicherheitsfunktionen auszuhebeln, Überweisungen zu tätigen oder Schadsoftware auf dem privaten Gerät oder einem Computer im Firmennetzwerk zu installieren. Oder eben wie in unserem Beispiel, einer fremden Person Wertsachen anzuvertrauen. Diesen Geisteszustand nutzen die Täter dann gezielt aus, indem sie vermeintlich Hilfe anbieten. Denn wenn man um etwas Angst hat, möchte man es beschützen. Da ist es doch super, wenn man seinen Kram bei der Polizei unterstellen kann, oder? Da stellt man es dann auch nicht mehr in Frage, dass man sein Bargeld und seine Wertsachen irgendeiner fremden Person gibt. Gestützt wird die Legende, dass man von der Polizei ist, auch noch dadurch, dass häufig durch technische Tricks im Display der Betrogenen die Notrufnummer der Polizei oder halt eine andere Rufnummer der örtlichen Polizei den Stelle angezeigt wird. Der Fachbegriff hierzu ist Call id spoofing. Sollte jemand mal trotz aller Mühen misstrauisch sein, fügen die Betrügenden eine neue Komponente hinzu. Sie erzeugen Druck, indem sie Vorwürfe machen. Wenn man nicht kooperiert, behindert man ja schließlich polizeiliche Ermittlungen. Außerdem wird man zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. So soll verhindert werden, dass man sich im Bekanntenkreis rückversichert oder gar Kontakt mit der echten Polizei aufnimmt. Die gesamte Masche ist darauf ausgelegt, jeglichen Zweifel am Ernst der Lage zu zerstreuen und geleisteten Widerstand zu brechen. Eine andere Variante dieser Betrugsmasche ist der sogenannte Schockanruf. Hierbei sind jedoch meist mehrere Personen beteiligt. Z.B. wieder falsche Polizeibeamte, falsche Kinder oder Enkelkinder und häufig auch noch eine falsche Staatsanwaltschaft. Diese Masche funktioniert meist über mehrere Anrufe bzw. Über die täterseitige Weitergabe des Gesprächs. Die Masche beginnt wieder mit dem Anruf bei den Geschädigten. Am Telefon ist dann meistens eine sehr weinerliche Stimme zu hören, die sich als Angehörige ausgibt. Behauptet wird dann, eine Straftat begangen zu haben oder dass es einen Verkehrsunfall gegeben hat. Der Verkehrsunfall wird dann meist so dargestellt, dass dabei jemand gestorben ist. Jetzt benötigt man dringend Geld, um die Kaution zahlen zu können, damit man gehen darf. Hier wird dann der Schockmoment ausgenutzt. Zweitausendein. Das rationale Denken funktioniert nicht und das Gespräch wird an die vermeintliche Staatsanwaltschaft bzw. Polizei übergeben. Die Personen erzeugen dann zeitlichen Druck und versuchen ihre Opfer zu unüberlegten Handlungen zu bringen. Der Telefonkontakt wird auch bei dieser Masche permanent aufrechterhalten, damit man keinen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen und den Betrugsversuch aufklären kann. Also dass man dann nicht die Polizei anrufen kann oder irgendwelche Verwandten oder das tatsächliche Enkelkind. Es werden dann horrende Summen, also Kautionsbeträge von bis zu Euro gefordert. Zweitausendein. Wenn das Opfer darauf eingeht, wird das Geld entweder zu Hause abgeholt oder man lotst das Opfer an einen Übergabeort. Was kann man jetzt machen, um sich vor dieser Art von Betrug zu schützen? Das BKA rät, den Aufforderungen nicht zu folgen und auch kein Gespräch zu führen. Einfach auflegen am Telefon keine persönlichen oder finanziellen Details preisgeben. Die tatsächlichen Angehörigen unter den bekannten Rufnummern kontaktieren. Außerdem schreiben sie auch noch, dass die Polizei euch niemals am Telefon bitten wird, Bargeld oder Wertsachen auszuhändigen. So was gibt es einfach nicht. Außerdem sollte man grundsätzlich kein Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen übergeben, was ja eigentlich selbstverständlich ist. Nur eben wenn das rationale Denken nicht mehr so 100 prozentig funktioniert, ist es natürlich schwierig, sich an sowas zu halten. Deshalb sollte man sich das immer vor Augen führen, falls man mal nicht rational denkt. Außerdem grundsätzlich keine unbekannten ins Haus oder in die Wohnung lassen. Das BKA rät außerdem, wenn man einen solchen Anruf erhalten hat, zweitausendein die örtliche Polizei zu informieren und Anzeige zu erstatten. Kommen wir jetzt zu einer der bekanntesten Betrugsmaschen am Telefon, von der jeder bestimmt schon mal gehört hat, dem altbekannten Enkeltrick. Dieser Trick läuft etwas anders ab als die zuvor genannten Betrügereien. Hier ist keine Autorität beteiligt, vielmehr werden ältere Menschen angerufen und die ersten Worte sind rate mal, wer dran ist. Die Hoffnung dahinter ist dann natürlich, dass die angerufene Person den Namen des Enkelkindes nennt. Und am anderen Ende braucht man dann nur noch zuzustimmen und bestätigen, dass man z.B. die Marie ist. Meist ist dann die Freude groß, sich endlich mal wieder zu hören. Im nächsten Schritt wird dann eine finanzielle Not vorgetäuscht, für die man kurzfristig Geld braucht. Die Großeltern wollen dann natürlich gerne helfen, man ist ja Oma oder Opa und möchte, dass es dem Enkelkind gut geht. Und auch hier wird wieder um Verschwiegenheit gebeten, damit der Rest der Familie nichts vom finanziellen Engpass erfährt. Natürlich soll das auch nur dem dienen, dass der Betrug nicht auffällt. Das Geld wird dann auch meistens an der Wohnungstür durch eine unbekannte Person abgeholt. Und der unbekannten Person geben die Leute dann das Geld, weil zuvor natürlich ein Vorwand mitgeteilt wurde, warum man es nicht schafft, das Geld selbst abzuholen. Zum Schutz vor dieser Betrugsmasche empfiehlt die Polizei NRW Vorsicht bei Bitten um Geld am Telefon. Einfach auflegen, wenn am Telefon Geld gefordert wird, zurückrufen über die bekannte Rufnummer, nicht die, die im Display steht. Ganz wichtig, kein Geld an Unbekannte übergeben. Über die 110 die Polizei informieren, sobald euch ein Anruf verdächtig vorkommt. Wenn man bereits Opfer geworden ist, sollte man das der Polizei melden und eine Anzeige erstatten. Natürlich ist auch diese Betrugsmasche mit Scham verbunden, weil sich die Leute oft Vorwürfe machen, wie man denn so dumm sein kann, auf sowas reinzufallen. Aber diese Hürde muss man halt irgendwie nehmen und es trotzdem der Polizei melden. Verlassen wir nun den Bereich des Telefonbetrugs und betreten den Bereich des Betrugs an der Haustür durch sogenannte falsche Handwerker. Hierbei klingeln die Täter direkt bei euch und geben vor, Wasserwerker, Heizungsmonteure oder ähnliches zu sein. Dabei tragen die dann natürlich entsprechende Arbeitskleidung, um den Anschein zu wahren, dass es sich hierbei wirklich um Handwerker handelt. Die geben dann vor, irgendwelche Reparaturen bei euch machen zu müssen, um dafür in eure Wohnung zu müssen. Wenn ihr dann zusammen mit denen in der Wohnung seid, geben die euch irgendwelche sinnfreien Aufgaben, wie z.B. den Wasserhahn im Badezimmer aufzudrehen. Dann dreht ihr den Wasserhahn auf und dann wird euch behaltet den Wasserhahn im Auge. Während ihr den dann im Auge behaltet, laufen die durch eure Wohnung, durchwühlen eure Schränke, suchen nach Wertsachen und Bargeld. Wenn ihr das Badezimmer wieder verlasst, kann es sein, dass die Betrüger schon weg sind und zusammen mit den Betrügern auch eure Wertsachen und euer Geld. Zu diesem materiellen Schaden, der dann entstanden ist, kommt natürlich auch noch eine weitere Komponente hinzu, nämlich die psychischen Folgen. Ähnlich wie wenn bei euch eingebrochen wird, gilt nämlich das Grundvertrauen in die Sicherheit und Geborgenheit zweitausendein des Zuhauses ein Stück weit verloren. Obendrauf kommt natürlich auch wieder die Angst und Scham, Opfer eines solchen Betrugs geworden zu sein. Die Polizei Köln empfiehlt deshalb, sich den Besuch vor der Tür, durch den Türspion oder durchs Fenster genau anzuschauen und die Tür nur mit Sperrriegel zu öffnen. Handwerker nur mit Terminen die Wohnung lassen. Telefonnummer der Hausverwaltung oder Wohnungsgesellschaft griffbereit halten. Bei Zweifeln die Gesellschaft anrufen und gegebenenfalls vorab ein Kennwort für Handwerkertermine zu vereinbaren. Keine Fremden in die Wohnung lassen. Die Leute wegschicken und später gemeinsam mit einer Vertrauensperson erneut bestellen. Sich energisch gegen zudringlichen Besuch zu wehren, laut sprechen oder sogar um Hilfe zu rufen. Vereinbarungen in der Nachbarschaft treffen sich tagsüber gegenseitig. Bei unbekanntem Besuch an der Wohnungstür zu unterstützen und den Ausweis zeigen zu lassen. Von den Handwerkern natürlich die 110 wählen, wenn man verdächtige Personen im Haus feststellt. So und jetzt kommt noch, wie versprochen die eher unbekannte Betrugsmasche, der sogenannte cybertrading Fraud oder auch in schlichtem Deutsch Anlagebetrug im Internet. Hierbei hat man in der Regel gar keinen persönlichen Kontakt mehr zu den Tätern. Es kommt auch niemand zu euch nach Hause, um euer Geld abzuholen. Aber fangen wir von vorne an. Viele Menschen möchten gerne reich werden und sich keine Sorgen mehr um Geld machen. Deshalb fangen sie an, nach Möglichkeiten zu suchen, dieses Ziel zu erreichen. In der heutigen Zeit führt dieser Weg dann oft übers Internet. Hier werden dann Aktien, Devisen oder Kryptowährungen zum Handel angeboten, die keinen realen Hintergrund haben. Angeworben werden die Geschädigten z.B. Über soziale Netzwerke, Anrufe aus Eigenziel für geschaffenen Callcentern oder mittels Werbemails und Anzeigen im Internet oder sogar Tageszeitungen. Auch hier werden wieder Tricks des Social Engineerings genutzt. Üblicherweise wird bei diesen Betrugsmaschen mit besonders großen Gewinnen geworben. Heute möchte ich mich aber auf den Bereich Kryptowährungen konzentrieren, da hier die Möglichkeiten, den Weg des Geldes nachzuverfolgen, besonders schwierig sind. Üblicherweise fängt diese Betrugsmasche wie schon gesagt damit an, dass man auf die eine oder andere Weise Kontakt zu den Tätern bekommt. Die Täter machen einem dann enorme Gewinnversprechungen. Üblicherweise geht das Ganze dann mit einer Zahlung von €250 los. Teilweise geht die erste Überweisung auch noch auf ein normales Bankkonto, welches sich häufig im Ausland befindet. Teilweise gehen diese Überweisungen aber auch auf deutsche Konten anderer Geschädigten, denen wiederum irgendwelche Geschichten erzählt werden, warum sie jetzt von einigen Leuten jeweils €250 bekommen. Vielleicht sind die schon länger in dieser Betrugsmasche drin und deren Konto wird dann quasi selber genutzt, um den Weg des Geldes zu verschleiern. Natürlich sollen die das Geld dabei dann nicht behalten, sondern weiterleiten, damit das auch wieder bei den Tätern ankommt. Die schenken ja niemandem was, die wollen nur nehmen. Hat man diese Zahlung geleistet, ist man offiziell angemeldet und ein Anlageberater oder eine Anlageberaterin meldet sich telefonisch oder per Messenger bei euch. Die helfen einem dann bei der Einrichtung einer Kryptowallet, damit man mit einer Kryptowährung wie z.B. ja Bitcoin handeln kann. Besonders problematisch ist hierbei, dass die Täter ihre Hilfe oft in Form von Fernzugriff auf eurem Computer oder anderem Endgerät anbieten, z.B. Über Anydesk oder Teamviewer. So erlaubt man denen dann vollen Zugriff zum eigenen System. Besonders wenn man sich selbst nicht gut mit Technik auskennt, weiß man dann nicht, was passiert, wenn der Cursor über den Bildschirm fliegt, sich Fenster öffnen und schließen, vielleicht sogar noch Programme installiert werden. Und dabei ist es auch häufig so, dass Daten und Passwörter abgegriffen werden oder vielleicht sogar tatsächlich Schadsoftware installiert wird, ohne dass man das mitbekommt. Misstrauisch wird man da zu dem Zeitpunkt in der Regel eigentlich noch nicht, weil die Online Präsenz der Täter so professionell wirkt und dort auch vermeintliche Erfahrungsberichte anderer Investorinnen und Investoren zu lesen sind, die das große Geld gemacht haben. An der Stelle bekommt man in der Regel selbst einen Zugang zur Trading Plattform. Das Problem dabei ist nur, dass diese Anlageplattformen tatsächlich nicht existieren bzw. Sie existieren, aber sie funktionieren nicht auf einem reell existierenden Markt. Auf den ersten Blick lassen sie jedoch keinen Zweifel an ihrer Seriosität und Echtheit aufkommen, sie so professionell erstellt sind. Dahinter steckt allerdings eine manipulierte Software, die die Täter zu ihren Gunsten nutzen können. So können die den Geschädigten dann vorgaukeln, dass sie exorbitante Gewinne im Vergleich zu relativ geringen Investitionen machen. So werden dann aus ursprünglich€250 plötzlich. Dabei werden die Geldflüsse natürlich geschickt verschleiert und Die Täter entwickeln stetig neue Methoden, diese Verschleierung weiterzuentwickeln. Also wenn man einmal rausgefunden hat, wie diese Verschleierung funktioniert, wird schon wieder ein neuer Weg entwickelt, den man dann nicht so einfach nachverfolgen kann. Auf Seiten der Geschädigten setzt an dieser Stelle dann vermutlich auch wieder das rationale Denken aus. Wenn man aus 250 schon so viel gemacht hat, was kann man dann erst aus fünf 10 oder machen? Deshalb wird fleißig weiterinvestiert und der vermeintliche Gewinn steigt und steigt. Oft geht das über einen längeren Zeitraum, manchmal mehrere Monate oder bis zu Jahren, bis die gesamten Ersparnisse investiert sind oder man sogar noch Kredite aufgenommen hat, um mehr zu investieren. Ja, von dem Betrug kriegt man allerdings erst mit, wenn man sich Geld auszahlen lassen möchte. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, wollen die Täter das natürlich überhaupt nicht. Die wollen ja kein Geld abgeben, die wollen ja Geld bekommen. Unter irgendwelchen Vorwänden wird dann nämlich weiteres Geld gefordert. Mal ist es kein Problem, die Auszahlung zu machen, allerdings müsste man vorher erst noch eine Steuer von beispielsweise€6000 zahlen. Hat man das getan, bekommt man trotzdem nicht sein Geld. Vielmehr werden neue Vorwände genannt, wie z.B. ein Geldwäscheverdacht, den man mit einer Zahlung von Euro aus der Welt schaffen kann. Man möchte ja nicht selber kriminell sein und denkt sich okay, wenn ich jetzt nur noch mal die Zahlung mache, dann ist das vom Tisch und ich habe keine Straftat mehr begangen. Was ja eigentlich auch unlogisch ist. Also sich irgendwie aus einer Straftat rauszukaufen, sollte ja eigentlich nicht der normale Weg sein in einem Rechtsstaat zweitausendein. So geht es dann immer weiter mit immer neuen fadenscheinigen Forderungen, bis man irgendwann den Betrug erkennt und sich langsam denkt, Moment mal, irgendwas stimmt doch hier nicht, ich komme ja gar nicht mehr an mein Geld ran. Und man wendet sich an die Polizei. Oft sind an dieser stelle aber schon die gesamten Ersparnisse verloren und teilweise auch noch darüber hinaus, weil man eventuell, um noch mehr zu investieren, Kredite aufgenommen hat, die man dann jetzt über mehrere Jahre abzahlen muss. Ja, nachdem man dann irgendwie eine Anzeige erstattet hat, sich vielleicht irgendwie mit diesem Betrug hat arrangieren können, kommt man dann in Phase zwei des Betrugs. Hier versuchen die Betrüger nämlich dann noch mal an die Leute ranzukommen, die sie noch nicht komplett abgemolken haben. Es melden sich dann nämlich unaufgefordert unseriöse Dienstleister bei euch und bieten Hilfe an. Die erzählen euch dann, ja, ist gar kein Problem, wir können ihr Geld zurückholen, wir haben ihre Wallet gefunden und die ist eingefroren und jetzt können wir ihnen das Geld auszahlen. Allerdings machen die das natürlich nur gegen eine Gebühr, weil die arbeiten ja auch nicht umsonst. Oft handelt es sich aber bei den Leuten, die sich dann bei euch melden, um dieselbe Tätergruppe. Die geben quasi in dem Callcenter das nur dem Kollegen weiter oder eine Tür weiter, der sich dann darum kümmert. Und diese zweite Phase nennt sich Recovery Scam, also quasi Geld zurückholbetrug. Auch hier Finger weg, gar keinen Kontakt mit den Leuten aufnehmen, einfach nicht antworten. Schützen kann man sich vor dieser Betrugsmasche eigentlich nur durch intensive Vorab Recherche zu der jeweiligen Trading Plattform. Besser ist natürlich, sich seriös beraten zu lassen, ist ja klar. Z.B. kann man sich bei Verbraucherzentralen, spezialisierten Anwälten oder einfach bei der Hausbank nach deren Einschätzung erkundigen. Ganz wichtig ist jedenfalls, niemandem über Fernwartung Zugang zum eigenen System zu gewähren. Und unaufgefordert Beratungsgespräche im Zusammenhang mit Anlagemöglichkeiten per Telefon oder Mail sind sowieso grundsätzlich verboten. Also wenn ihr sowas bekommt, könnt ihr euch sicher sein, dass das unseriös ist und ignoriert das einfach. So, und damit sind wir auch am Ende der Folge angekommen. Natürlich gibt es noch viele weitere Betrugsmaschen, die ich jetzt nicht in der Kürze der Zeit behandeln konnte. Sucht doch im Internet z.b. mal nach dem sogenannten Washwash Trick, der schon fast an Zauberei grenzt. Wenn ihr selbst betrogen worden seid oder jemanden kennt, der betrogen worden ist, geht zur Polizei und erstattet Anzeige. Die Scham zu überwinden kann schwierig sein, aber die Polizei hat täglich damit zu tun und behandelt euer Anliegen diskret. Teilt die Folge gerne mit allen, die ihr vor Betrug schützen wollt, bewertet meinen Podcast, wo ihr könnt, seid bei der nächsten Folge wieder mit dabei und vor allem bleibt neugierig.