Sand ins Hirn

Episode 8 | Bias

Season 1 Episode 8

Bist du immer rational? In dieser Folge tauchen wir tief in die Welt der kognitiven Verzerrungen ein. Erfahre, wie der Authority Bias dazu führt, dass wir Experten blind vertrauen, warum der Confirmation Bias uns dazu bringt, nur nach bestätigenden Informationen zu suchen, und wie der Survivor Bias unsere Wahrnehmung von Erfolg verzerrt. Mit spannenden Beispielen und Experimenten zeigen ich dir, wie du deine eigenen Denkfallen entlarven kannst. 

  

Quellen:

https://flexikon.doccheck.com/de/Bias

https://thedecisionlab.com/biases/authority-bias

https://www.anti-bias.eu/biaseffekte/authority-bias/

https://thedecisionlab.com/biases/confirmation-bias

https://www.youtube.com/watch?v=vKA4w2O61Xo

https://www.scribbr.de/methodik/confirmation-bias/

https://www.anti-bias.eu/biaseffekte/survivorship-bias-verzerrung-zugunsten-der-ueberlebenden/

https://statisticsbyjim.com/basics/survivorship-bias/

 

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias#/media/Datei:Survivorship-bias.svg

Schick' mir ne Nachricht.

Support the show

Social-Media:

TikTok @sand_ins_hirn:
https://www.tiktok.com/@sand_ins_hirn?_t=8q7ZbEU5IH3&_r=1

Instagram @sand_ins_hirn:
https://www.instagram.com/sand_ins_hirn/

YouTube @SandinsHirn:
https://www.youtube.com/@SandinsHirn



>> David:

Björn quält sich an diesem Morgen aus dem Bett. Er hat Kopfschmerzen, der Hals tut weh und die Nase läuft. So kann er heute definitiv nicht zur Arbeit gehen. Er meldet sich krank, zieht sich an, setzt sich ins Auto und fährt zum Arzt. Nachdem er eine halbe H im Wartezimmer gesessen hat, wird er endlich ins Behandlungszimmer gerufen. Er schildert seine Beschwerden und sein Arzt empfiehlt ihm etwas homöopathisches. Dabei regt sich in Björns Erinnerung irgendwas, das er nicht so ganz auf die Reihe kriegt. Irgendwie sowas wie, dass Homöopathie nicht über den Placebo Effekt hinauswirken soll. Aber ihm geht es schlecht. Er hat keine Lust, noch länger im Behandlungszimmer zu sitzen. Und der Arzt hat ja schließlich einen Doktortitel Erfahrung und wird schon wissen, was gut für ihn ist. Also geht er zur Apotheke und kauft das empfohlene Produkt. Sand ins Hirn, der Podcast. Um leeren Platz in deinem Kopf zu füllen. Triviales Wissen, präsentiert von David. Und damit herzlich willkommen zurück zu einer. Neuen Episode von Sand ins Hirn. Nach der aufregenden sandkörnchen Edition von letzter Woche, wo wir nur so durch die Themenwelten geflogen sind, beruhigen wir uns heute wieder ein bisschen und befassen uns intensiver mit einem Themengebiet. Aber damit das nicht sofort ein kalter Entzug wird, habe ich ein Thema ausgesucht, das zahlreiche Beispiele bzw. Verschiedene Ausprägungen hat. Und zwar so viele, dass ich hier gar nicht alle benennen kann. Deshalb habe ich ein paar spannende rausgesucht und freue mich, dass ihr wieder dabei seid. Es geht dieses Mal grundsätzlich um sogenannte Biases, beziehungsweise in der Einzahl Bias. Und wie so oft, wenn man ein Wort das erste Mal hört, kann man zunächst erstmal gar nichts damit anfangen. Übersetzt man Bias vom Englischen ins Deutsche, heißt das so viel wie Verzerrung, Voreingenommenheit oder Befangenheit. Im Allgemeinen beschreibt ein Bias eine systematische Verzerrung der Wahrnehmung. In der wissenschaftlichen Forschung ist das z.B. ein Faktor, der zur Verzerrung oder Verfälschung von Studienergebnissen führt. In der Medizin bezeichnet der Begriff eher die Voreingenommenheit gegenüber einzelner Patient innen oder deren Gruppen. So können z.B. falsch angewandte Untersuchungsmethoden, fehlerhafte. Annahmen über die Personen oder halt durch. Direkte Voreingenommenheit Studienergebnisse verzerrt werden. So, jetzt wissen wir, dass es sich bei einem Bias grundsätzlich um kognitive Verzerrungen handelt, die sich unterschiedlich darstellen können. Bleiben wir erst einmal, wie auch im. Aufhänger der heutigen Folge, im Bereich Medizin und schauen uns den Authority Bias an. Also eine Verzerrung im Zusammenhang mit einer Autorität. Wie z.B. einer Ärztin. Stellen wir uns vor, eine Doktorin Zweitausendein. Arbeitet in der medizinischen Forschung und hat dort im Bereich Genforschung bereits einige Erfolge erzielt. Sie forscht jetzt an einer neuen Methode und stellt sie bei einem unternehmensweiten Gruppenmeeting vor. Natürlich kennen alle anwesenden sie und ihre bisherigen Erfolge und die Ergebnisse werden mit Begeisterung aufgenommen. Ein paar Wochen später kommt ein recht neuer Mitarbeiter ohne Doktortitel und stellt vorsichtig. Eine Gegenposition zu der Forschung der bekannten Doktorin vor Ÿousand. Er beschreibt eine Methode, die sogar noch. Bessere Ergebnisse erzielen kann. Statt dass auch diese Ergebnisse mit Begeisterung aufgenommen werden, stößt er auf unterschwelligen Widerstand. Seine guten Ergebnisse werden einfach von der langjährigen Reputation und der Position der Doktorin überstrahlt. Im alltäglichen Leben begegnet uns dieser Effekt immer dann, wenn Menschen unhinterfragt Empfehlungen vertrauen und folgen, wenn ihnen diese von Personen. In Machtposition gegeben werden. Also z.B. in der Schule, wenn der. Lehrer etwas sagt, in der Arztpraxis wie in unserem Beispiel vorm Anfang, im Straßenverkehr, wenn die Polizei einen anhält oder auf. Verschiedenen anderen Gebieten, wo es halt auch Fachleute gibt, die dann ihre Expertise abgeben. Hierbei können schon unterschwellige Zeichen wie z.B. ein Doktortitel oder ein Jobtitel sofort beeinflussen, wie wir die Meinung und Urteile dieser Person wahrnehmen. Also wenn man jetzt z.b. mal eine. Reportage sieht und da wird ein Experte. Angehört und unten kommt die Einblendung Professor. Dr. Meier, da macht das natürlich einen. Anderen Eindruck, als würde einfach nur Herr Meier stehen. Also das beeinflusst einen schon, ob man möchte oder nicht. Stellt euch einfach mal vor, ihr geht. Wegen einer Kleinigkeit zum Arzt und euch. Werden Medikamente verschrieben oder wie im Anfangsbeispiel etwas homöopathisches und zusätzlich noch kleinere Änderungen. In der Ernährung empfohlen. Normalerweise befolgt man diese Anweisung dann ohne überhaupt darüber nachzudenken, in Frage zu stellen. Was uns da gerade empfohlen wurde. Der Authority Bias wurde auch schon in einem Experiment nachgewiesen. Im Jahr 1963 wurde nämlich das sogenannte Milgram Experiment durchgeführt. Der Versuchsaufbau war wie folgt Versuchspersonen sollten einem Probanden Stromstöße in immer stärker werdender Intensität verabreichen. Wann immer der Proband eine gestellte Frage falsch beantwortet hat, mussten die Versuchspersonen einen Knopf drücken und den Stromstoß auslösen. Die Intensität der Stromstöße steigerte sich dann bis zu einem Wert von 450 V, was für einen Menschen schon tödlich sein kann. Und wann immer bei den Versuchspersonen Zweifel auftraten, überhaupt den Knopf zu drücken, wurden sie durch die Versuchsleiter dazu aufgefordert trotzdem weiterzumachen. Und tatsächlich haben dann 26 der 40 Versuchspersonen den potenziell tödlichen Stromstoß mit 450 V abgegeben. Aber keine Sorge, ganz so grausam war das Experiment gar nicht, weil gar keine echten Stromstöße abgegeben wurden. Der Proband war nämlich ein eingeweihter Schauspieler, der die schmerzhaften Reaktionen auf die vermeintlichen Stromstöße nur gespielt hat. Aber warum folgen wir überhaupt Autoritäten? Zum Teil liegt es daran, weil wir das einfach. Ja, es ist einfach leichter für uns, weil wenn man auf jemanden hört, der schon Expertise in einem Gebiet hat, muss man ja nicht selbst nach einer Lösung suchen. Man vertraut einfach darauf. Der hat Erfahrung, warum soll ich nicht von der Erfahrung profitieren? Und wenn diese Einschätzung dann noch von jemandem kommt, der einen Dr. Im Namen trägt, vertrauen wir darauf, dass die Einschätzung auf jeden Fall richtig sein wird. Zum Teil liegt es aber auch daran, weil wir von klein auf gelernt haben, Autoritäten zu folgen. Als Kind mussten wir auf unsere Lehrkräfte und Eltern hören, da wir andernfalls eine Bestrafung fürchten mussten. Diesen Bias zu kennen ist schon einmal ein guter Anfang, sich davor zu schützen. Zusätzlich hilft es, eine gewisse, ja mentale Distanz zwischen sich und der Autoritätsfigur zu bringen. Dies gelingt ganz gut, wenn man eine Entscheidung nicht sofort trifft, sondern in Ruhe und am besten auch allein einmal darüber nachdenkt. Also ohne von der Autoritätsperson nochmal beeinflusst werden zu können oder beeinflusst zu werden. So, dabei belassen wir es jetzt auch und kommen zu einem sehr verbreiteten Bias, dem Confirmation Bias, oder auf deutsch dem Bestätigungsfehler. Ganz kurz gesagt beschreibt das die Neigung, Informationen so zu ermitteln, auszuwählen und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen bzw. Bestätigen. Das kann dann dazu führen, dass wir schlechte Entscheidungen treffen, weil dieser Wahrnehmungsfehler die Realität verzerrt, aus der wir halt unsere Belege ziehen. Zweitausendein wenn man sich das unter experimentellen Bedingungen anschaut, neigen Menschen, die Entscheidungen treffen, dazu, aktiv nach Informationen zu suchen, die deren vorgefasste Überzeugung bestätigen. Ja, ich weiß, das klingt jetzt alles wieder sehr abstrakt, deshalb möchte ich das einmal anhand eines Beispiels zeigen. Ich mache mit euch jetzt nämlich ein kleines Experiment. Eigentlich müssten wir dazu direkt miteinander sprechen, weil ihr auf meine Rückmeldung angewiesen seid. Aber sei es drum, es soll ja. Nur verdeutlichen, worum es geht. Ich nenne euch eine Zahlenreihe mit drei Zahlen, die einer Regel folgen. Eure Aufgabe ist es, herauszufinden, welche Regel das ist, indem ihr selbst drei Zahlen nennt. An dieser Stelle würde ich euch dann entweder bestätigen, dass eure Zahlenreihe der Regel. Folgt, oder eben nicht. Aber keine Sorge, ich habe etwas vorbereitet, womit das hier trotzdem halbwegs funktioniert. Die Zahlen lauten zwei, vier und acht. Genau dieses Experiment hat der YouTuber Derek Muller vor 10 Jahren auf seinem YouTube Kanal Veritassium hochgeladen. Daraus möchte ich euch einen kurzen Ausschnitt zeigen. Das ganze Video habe ich natürlich auch unten verlinkt. Das Video ist auf Englisch, aber hauptsächlich hört ihr, wie die Befragten verschiedene Zahlenreihen aufzählen. Also sollte das mit rudimentären Englischkenntnissen schon. Ganz gut zu verstehen sein. Und im Prinzip habe ich ja auch. Schon erklärt, worum es geht. Hört euch einfach mal an, wie die Leute versuchen, auf diese Zahlenreihe zu kommen. Mal gucken, ob euch dabei was auffällt. Zur Erinnerung, die Zahlen lauten zwei, vier und achte.

>> Derek Muller:

I'm gonna give you guys three numbers, a three number sequence. And i have a rule in mind that these three numbers obey. And i want you to try to figure out what that rule is. But the way that you can get information is by proposing your own set of three numbers, to which i will say yes follows my rule or no, it doesn't follow my rule. And then you can propose what you think the rule is. Is that fair?

>> Speaker D:

Yeah. Yeah.

>> Derek Muller:

Okay. So here are the three numbers. Two, four, eight, two, four, eight. You don't need to continue the sequence. You can propose a totally different sequence. Whatever you want to propose. And i will simply say yes or no, that follows my two, four, eight, sixteen, thirty, two, sixteen, thirty two and sixty four. Those also follow my rule. Okay, what's the rule?

>> Speaker D:

What are you thinking? Multiplied by two.

>> Derek Muller:

That is not my rule. What? That's not my rule. But you're allowed if you want propose three other numbers.

>> Speaker D:

Three, six, twelve, three, six, six, twelve.

>> Derek Muller:

Three, six, twelve follows my rule.

>> Speaker D:

Ten, twenty, forty, ten, twenty forty.

>> Derek Muller:

That follows the rule.

>> Speaker D:

Yeah, I'm still multiplying by two.

>> Derek Muller:

I know, I know what you're doing. And yes, it follows my rule, but no, it's not my rule.

>> Speaker D:

Five, ten, ten and twenty follows my rule.

>> Derek Muller:

One hundred, two hundred, four hundred follows my rule.

>> Speaker E:

Five hundred, one thousand, two thousand, follows my rule want me to keep going.

>> Speaker D:

But just keep going you're gonna tell me your rule.

>> Speaker E:

Am i doing it? The wrong way? Am I approaching this? The wrong way?

>> Derek Muller:

You're totally fine, but you're approaching it the way most people approach it like think strategically about this. Zweitausendein.

>> David:

So, auch wenn das jetzt auf. Englisch war, ist euch was aufgefallen? Die Befragten dachten alle, dass es sich bei der Regel um Verdopplung handeln muss. Also vier ist das Doppelte von zwei und acht ist das Doppelte von vierte. Also haben sie versucht, Ihre Annahme zu bestätigen, indem sie selbst immer wieder dreier Reihen gebildet haben, in denen sie genau dieser Regel gefolgt sind. Sie haben einfach versucht, Ihre vorgefasste Annahme zu bestätigen, obwohl ihnen am Anfang gesagt wurde, dass das nicht die Regel ist. Um aber an neue Informationen zu kommen, die Derek für sie hat, müssten sie eigentlich einen anderen Weg gehen und versuchen, ihre Annahme zu widerlegen. Stellt man sich die eigenen Annahmen der Befragten und das Wissen, das Derek hat, als jeweils einen Kreis vor, gibt es in der Mitte eine Schnittmenge, wenn man die Kreise übereinanderlegt. Ÿousand denn die Zahlenreihe folgt zwar Dereks Regel, ist aber nicht die Verdopplung der Zahlen. Das heißt, man sollte es vielleicht mal anders probieren. Und zwar mit z.B. und auch da wird Derek ja, das folgt auch seiner Regel. Oder fünf 1015, was ebenfalls seiner Regel folgt. Naja, damit ihr jetzt selbst noch ein bisschen knobeln könnt, warte ich mit der Auflösung des Rätsels noch bis zum Ende der Episode. Bis dahin fragen wir uns, was das für unseren Alltag bedeutet. Nehmen wir z.b. mal einen Montag, wo man im Allgemeinen davon ausgeht oder das Gefühl hat, dass die Menschen an diesem Tag im Vergleich zu anderen Tagen besonders genervt sind. Unbewusst halten wir dann Ausschau nach besonders genervten Menschen und ignorieren diejenigen, die vielleicht. Sogar gute Laune haben. Wir bestätigen dann selbst unsere Annahme und. Habe ich es doch gewusst. Das ist natürlich eher belanglos. Das kann uns aber auch beim Lesen von Nachrichten passieren. Wenn man ohnehin glaubt, alles sei schlecht, sucht man vielleicht auch ganz gezielt nach Nachrichten, die das Weltbild bestätigen. Vielleicht sollte man auch hier seinen Horizont erweitern und bewusst mal nach guten Nachrichten schauen. Oder vielleicht einfach mal mit positiven Begriffen nach Nachrichten suchen. Damit möchte ich auch hier erstmal den Confirmation Bias abschließen. Ich habe natürlich nicht die Auflösung des Rätsels vergessen, die es am Ende der Folge gibt. Erst einmal möchte ich jetzt aber ein anderes Rätsel auflösen, das schon bevor ihr auf Play geklickt habt, bestanden hat. Und zwar was hat es mit dem Flugzeug auf dem Titelbild zur Folge auf sich? Ja, ihr ahnt es schon, es geht um einen weiteren Bias, und zwar den Survivor Bias bzw. Den Survivor Ship Bias oder auch Überlebendenirrtum. Auch hier kommt es zu einer Verzerrung der Realität, denn der Fehler tritt auf, wenn man nur die erfolgreichen Fälle oder Beispiele betrachtet und die gescheiterten bzw. Nicht mehr existierenden Fälle ignoriert. So werden dann die erfolgreichen überrepräsentiert. Als Beispiel kann man hierfür Gebäude oder Autos nehmen. Manchmal sieht man ein altes Haus oder einen schicken Oldtimer und denkt, sowas robustes wird heute gar nicht mehr gebaut. Dabei weiß man gar nicht, wie viele dieser Modelle es nicht bis heute geschafft haben. Zweitausendein es könnte nämlich sein, dass diese Exemplare einfach nur besonders herausragend waren. Geprägt wurde dieser Begriff nämlich schon im zweiten Weltkrieg, als englische Ingenieure die Überlebensrate ihrer Kampfflugzeugpiloten erhöhen wollten. Sie schlugen deshalb vor, die Panzerung der Kampfflugzeuge in den Bereichen zu verstärken, wo besonders viele Einschusslöcher waren. Also deshalb auch das Bild der aktuellen Folge. Da ist ja ein Flugzeug abgebildet mit. Roten Punkten und die roten Punkte stellen Einschusslöcher dar. Bei der Umsetzung dieser Idee hat man jedoch recht schnell gemerkt, dass die Zahl der abgeschossenen Flugzeuge nicht reduziert wurde. Also kam der ungarische Mathematiker Abraham Wald auf die Idee, die Flugzeuge doch dort zu verstärken, wo sie keine sichtbaren Einschusslöcher hatten. Denn er ging davon aus, dass dies offensichtlich die Stellen waren, die bei Treffern zum Absturz führten. Das konnte man nur nicht überprüfen, weil die abgestürzten Flugzeuge ja naturgemäß nicht zurückgekommen sind, sondern irgendwo in Meer lagen oder irgendwo anders abgestürzt sind. Ein anderes Beispiel hierfür sind z.B. prominente aus der Schauspielbranche oder bekannte Persönlichkeiten, die das College abgebrochen haben und trotzdem reich geworden sind. Nimmt man z.B. bill Gates, der das College nicht zu Ende geführt hat und trotzdem einer der reichsten Menschen der Welt geworden ist. Das könnte nun dazu führen, dass man glaubt, ein College Abschluss ist einfach unnötig. Aber auch hier fällt man dann auf den Survivor Bias rein, weil man die unzähligen Menschen nicht sieht, bei denen es eben nicht geklappt hat. Man sollte also grundsätzlich nicht immer nur auf die Gewinner schauen, sondern das gesamte Umfeld hinterfragen und auch betrachten. Wie viele Menschen und Projekte sind auf diesem Weg bereits gescheitert und vor allem warum zweitausendein? Man sollte also die Verlierer in Anführungsstrichen nicht nur nicht übersehen, sondern diese auch bewusst in die Entscheidungsfindung mit einbeziehen. Ja, das war dann auch für heute der letzte Bias. Wenn es euch gefallen hat, mache ich irgendwann noch mal eine Folge zu diesem Thema. Es gibt nämlich noch eine etliche Liste an weiteren Biases oder Effekten. Ich habe jetzt während der Aufnahme auch überlegt, man könnte ja auch einfach das so machen, dass ich am Ende einer Folge immer nur so einen kleinen Effekt noch kurz erkläre. So was wie z.B. den Ikea Effekt oder den Benjamin Franklin Effekt oder so, dass ich das dann immer in die Folgen einbaue und nicht ein Thema zu diesen einzelnen Effekten mache, wo ich mehrere einfach nur hintereinander weg erkläre. Würd mich mal interessieren, was ihr dazu sagt. Übrigens, wenn ihr euch noch an Episode vier zum Thema False Balance erinnern könnt, habe ich da in einem Nebensatz auch schon einen Bias erwähnt. Zweitausendein. Nutzt doch mal die Kommentarfunktion und schreibt mir, welcher das war. Falls ihr euch nicht mehr erinnern könnt, hört euch die Folge gerne einfach noch mal an, ne, ist ja klar. Jetzt bin ich euch natürlich auch noch die Auflösung des Rätsels schuldig. Ich will also mein Versprechen halten und die mysteriöse Regel hinter der Zahlenreihe zwei vier acht auflösen. Also welcher Regel folgt die Zahlenreihe, wenn nicht der Verdopplung? Das ganze Video geht knappe 5 Minuten und alle raten fleißig drauf los. Irgendwann kommen sie dann auch der Lösung näher, indem sie mal etwas anderes versuchen. Die Lösung ist natürlich denkbar. Zuerst wird davon abgewichen, immer nur Verdopplungen zu machen, aber auch das folgt der Regel. Also z.b. würde auch der Regel folgen, doch dann wirds einmal mit einer absteigenden Zahlenfolge versucht, was dann plötzlich nicht mehr der Regel folgt. Die einzige Regel ist also, dass die Zahlenreihe aufsteigend ist. So banal und einfach. Man erkennt daran aber auch, dass man selbst bei solch simplen Lösungen dem Bestätigungsfehler zum Opfer fällt und es auch da schon Sinn ergibt, vielleicht einfach mal, wie man so schön sagt, outside the box zu denken, um hier auch nochmal eine Floskel einzubauen. Wenn ihr also mal eine Lösung sucht, versucht das ganze mal mit einer anderen Herangehensweise. Im nächsten Escape Room habt ihr bestimmt mal die Gelegenheit, das auszuprobieren. Ja, und das war es auch schon wieder mit der heutigen Episode von Sand ins Hirn. Wie immer gilt, lasst mich gerne wissen, welche Themen euch interessieren. Folgt mir auf Social media, teilt diese Folge mit allen, die ihr kennt, bewertet. Meinen Podcast wo ihr könnt und bleibt neugierig.

Podcasts we love

Check out these other fine podcasts recommended by us, not an algorithm.